Erst mit dem Beginn der Agrarwirtschaft war es möglich, drei Mahlzeiten am Tag zu essen. Die Menschen entwickelten
sich mit dem Fasten als einen festen Bestandteil ihren Alltags. Wir haben unsere Beute gejagt, getötet und
gegessen, regelmäßige Mahlzeiten gab es somit nicht. Falls das Erbeuten eines Tieres nicht erfolgreich ausfiel,
war das natürliche Resultat eine Periode des Fastens. Es gab keine Kühlschränke für das Aufbewahren des Essens,
weder noch gab es Supermärkte oder Restaurants an jeder Ecke. Wenn es Gemüse oder Früchte gab, dann nur saisonal.
‣ Fasten: Steckt mehr dahinter? | Faszination Wissen | Doku
| BR (deutsch)
Juni 1965 fastete Angus Barbieri 382 Tage. Er ernährte sich von Tee, Kaffee, Sodawasser und Vitaminen, lebte zu
Hause in Schottland und besuchte regelmäßig das Maryfield Hospital, um sich medizinisch untersuchen zu lassen. Er
verlor 125 kg und stellte ohne gesundheitliche Schäden den Rekord für die längste Fastenzeit auf.
Das tägliche Fasten (Intervallfasten) sollte für vielen Menschen keinerlei Probleme darstellen.
Allerdings kann das mehrtägige Fasten, wie es Angus Barbieri gemacht hat, zu Nebenwirkungen bei Menschen
führen, die Medikamente nehmen oder schwer erkrankt sind.
Dabei kann folgendes auftreten, Kopfschmerzen, niedriger Blutzucker, Muskelschmerzen, Schwäche und Müdigkeit,
Leber und Nierenprobleme.
Vor dem Beginn einer solchen Fastenkur sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um sicherzustellen, dass das
Fasten sicher und geeignet ist. Auch während des Fastens ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen
und auf mögliche Anzeichen von Unwohlsein oder gesundheitlichen Problemen zu achten.
2016 bekam Dr. Yoshinori Ohsumi den Nobelpreis für die Entdeckung der Autophagie.
Nach einer Fastenzeit von 12 – 16 Stunden schaltet sich der sogenannte Prozess „Autophagie“ ein, wörtlich
übersetzt “selbst fressen“. Mit diesem Prozess bauen unsere Körperzellen eigene unbrauchbare Bestandteile, wie beispielsweise fehl gefaltete Proteine und beschädigte Zellbestandteile ab.
Autophagie ist also einerseits ein Notfallsystem in Hungerperioden und gleichzeitig auch ein essenzieller Prozess
für die Reinigung und Erneuerung der Zellen. Autophagie stellt einen Schutz vor Krankheiten wie Krebs, Demenz,
Herzkrankheiten und bakteriellem Befall dar. Entartete Zellen, Ablagerungen, Krebszellen und bösartige Bakterien
haben schlechte Chancen sich zu vermehren, da sie gleich im Anfangsstadium zerstört werden.
Laut einer Studie von Dr. Satchin Panda, isst der durchschnittliche Mensch heute in einem Zeitfenster von 15
Stunden. Es gibt viele Hinweise zu der Annahme, dass diese regelmäßige Essgewohnheit eine der Ursachen für
Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit, Herzkrankheiten, Krebs und viele andere verantwortlich ist.
Da die Fastenzeit so gering ist, behindert dies den Körper in seiner Fähigkeit, aufgestaute Giftstoffe abzubauen und die Zellen zu regenerieren.
‣ Nobelpreis und Autophagie (englisch)
‣ Autophagie erklärt (deutsch)
In der Fastenzeit dürfen keine Kalorien konsumiert werden, Wasser und Tee sind erlaubt.
Meine Empfehlung ist es, mit 10 Stunden Fastenzeit anzufangen und sich langsam auf 12-16 Stunden hochzuarbeiten.
An
einem Tag in der Woche kann man das Fasten aussetzen.
Jeder sollte hier nach befinden fasten. Der optimale Zeitraum liegt zwischen 12 und 16 Stunden täglich.